Durch den Irrgarten der Interventionsforschung: Erste Planungshinweise
Vortrag und Diskussion; im Anschluss: individuelle Methodik-Beratungen
Experimentelle Forschung zeichnet sich dadurch aus, dass (mindestens) eine Variable manipuliert wird, und der Effekt dieser Manipulation auf (mindestens) eine andere Variable gemessen wird. Auch wenn uns die Begriffe "Experiment", "Manipulation" und sogar "Variable" in der Bildungsforschung oft widerstreben, sind Experimente ein wichtiger Bestandteil empirischer Wissenschaften. In didaktischen Settings kommen sie am häufigsten als sog. "Interventionsstudien" vor und haben das Ziel, eine (oder mehrere) didaktische Maßnahme(n) einzusetzen, in der Annahme, dass diese Änderung zu Verbesserungen (oft in messbarem Wissen von Lernenden) führt.
Der Vortrag bietet einen Überblick zu quasi-experimentellen Designs in der unterrichtsbezogenen Interventionsforschung und verortet diese in den breiteren forschungsmethodischen Kontext des causal inference mit Rückgriff auf besondere Ausprägungen wie Design Based Research und Single-Case Design Research. Dabei werden insbesondere zwei zentrale Überlegungen thematisiert, die sich gegenseitig beeinflussen: Stichprobenziehung und Planung des Interventionsdesigns. Dabei werde ich auf eigene Interventionsstudien im Unterrichtskontext zurückgreifen.
Literaturhinweise und food for thought:
Albert, R., & Marx, N. (2016). Empirisches Arbeiten in Linguistik und Sprachlehrforschung: Quantitative Studien von der Planungsphase bis zum Forschungsbericht. Narr Studienbücher, (3. Auflage). Narr.
Döring, N., & Bortz, J. (2016). Untersuchungsdesign. In N. Döring & J. Bortz (Eds.), Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissenschaften (pp. 181–220). Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41089-5_7
Hill, J., & Stuart, E. (2015). Causal inference: overview. In: International Encyclopedia of the Social & Behavioral Sciences, 2nd edition, Volume 3, 255-260. DOI: 10.1016/B978-0-08-097086-8.42095-7
Marx, N., & Steinhoff, T. (2017). Interventionen im Unterricht. In M. Becker-Mrotzek, J. Grabowski, & T. Steinhoff (Eds.), Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik, (pp. 253–266). Waxmann.
Rubin, D. (2008). For objective causal inference, design trumps analysis. The Annals of Applied Statistics 2 (3), 808–840.
Zur Referentin
Prof.in Dr.in Nicole Marx ist Professorin für Deutsch als Zweitsprache an der Universität zu Köln. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Schreiben bei plurilingualen Lernenden, Mehrsprachenerwerb und Mehrsprachigkeitsdidaktik sowie Sprachenlernen und Sprachförderung von neu zugewanderten Schüler*innen.
Anmeldung und weitere Informationen
Bitte geben Sie uns bei der Anmeldung folgende Informationen bekannt: Akademische(r) Grad(e), Fachbereich der (angestrebten) Habilitation, (Arbeits-)Titel des Habilitationsprojekts, Institution & Institut.
Sofern Sie Interesse an einer individuellen Beratung haben, bitten wir Sie um die Zusendung eines Abstracts Ihres Habilitationsprojekts und gegebenenfalls Ihrer konkreten Fragen.